Wladimir AntonowGrundlagen der islamischen EthikAus dem Russischen übersetzt “New Atlanteans”, 2007 Der Islam ist eine der drei führenden Religionssysteme auf der Erde. Nicht nur aus diesem Grunde jedoch sollte in Russland über den Islam gesprochen werden, sondern vielmehr, weil der Islam in einer lakonischen und methodologisch treffenden Form die Ethik der Beziehungen zwischen Mensch und Gott zum Ausdruck bringt. Mehr noch: Gerade im Islam und nicht im Massenchristentum ist jenes Verhältnis zu Gott, das von Jesus Christus gelehrt wurde, Wirklichkeit geworden. Was ist nun der Islam? Historisch gesehen wurzelt er im Judaismus und Christentum. Er achtet die jüdischen Propheten und Jesus Christus (arabisch: Issa) und ruft seine Anhänger auf zu Gott Vater (arabisch: Allah), so wie Ihn die jüdischen Propheten und Jesus verstanden. Der Koran, das wichtigste heilige Buch des Islam, enthält ihre Aussprüche sowie Beschreibungen ihrer Aktivitäten. Die Narration im Koran erfolgt durch den Propheten Muhammad von Gott her, welcher Muhammad sowohl rein persönliche Empfehlungen gibt als auch Erläuterungen über die richtige Auffassung von Sich und den Weg zu Sich. Was ist nun das Neue des Islam? Warum hat Gott unter den Menschen, die heute in der islamischen Welt leben, nicht beispielsweise das Christentum verbreitet? Nun, es geht darum, dass schon damals sehr viele Menschen, die sich Christen nannten, der Lehre Jesu Christi entfremdet waren. Und das gegenwärtige Massenchristentum hat Gott überhaupt weitgehend verloren, so dass seine Anhänger nur bedingt als Christen bezeichnet werden können — nur weil sie noch immer alte christliche Rituale beobachten. … Vergleichen wir es einmal mit Indien: Die Menschen Indiens haben die Bhagavad Gita, welche recht genau beschreibt, was Gott ist und was der Mensch folglich tun soll. Allerdings sind in Indien die meisten Menschen — da in jeder beliebigen Region der Erde Menschen in einem frühen psychogenetischen Entwicklungsstadium überwiegen —, nicht dazu fähig, das monotheistische Konzept anzunehmen. So ist im Hinduismus und im Mahayana-Buddhismus derzeit beileibe nicht ein Vertrauen auf Gott vorherrschend, der so lebhaft in der Bhagavad Gita dargestellt ist, sondern auf heidnische mythische “Götter” wie Ganesha, Kali und andere samt entsprechender Ikonografie. In einigen entarteten Zweigen des Buddhismus ist dieser Trend soweit gediehen, dass Gott dort überhaupt keinen Platz mehr findet und gänzlich verworfen worden ist. Die Menschen aber, die sich nach der jüdischen und der christlichen Bibel ausrichteten, befanden sich diesbezüglich in einer noch schlechteren Lage, denn diesen Büchern fehlt eine Beschreibung Gottes, welche den Bedürfnissen eines intellektuell Suchenden gerecht werden könnte: Dort wird Gott nur so weit umrissen, um ein Objekt des Glaubens zu werden, nicht aber ein Objekt der Erkenntnis. Deshalb war es für die christlich beeinflussten Menschen noch leichter, in eine für junge Seelen bequemere heidnische Form der religiösen Weltauffassung zurückzufallen. Der Verlust Gottes im Massenchristentum in vielen Ländern fand seinen Ausdruck darin, dass Gott, den die jüdischen Propheten und Jesus als das Hauptobjekt der Aufmerksamkeit, des Strebens und der Liebe predigten, verdrängt wurde durch heidnische Kulte von Nikolaus dem Wunderwirker und anderen “Heiligen” sowie auch durch den Kult der irdischen Mutter Jesu, die, obgleich ohne Frage eine bemerkenswerte und gerechte Frau, dennoch nicht im Stande war, das, was ihr Sohn lehrte, zu verstehen und zu akzeptieren; ja sie hielt in einmal sogar für verrückt (Mk 3,21; 31-35). Und die Hauptessenz von Jesu Lehre über das Bestreben zur Vollendung, nach Erkenntnis des Gott-Vaters, wurde verdrängt durch … andächtige Bettelei. Es kam so weit, dass man begann, das Kosmische Uranfängliche Bewusstsein als einen alten, auf einer Wolke sitzenden Mann darzustellen und den Heiligen Geist als eine Taube. Es ist wichtig zu bemerken, dass jene profane Tendenz durch die Orthodoxie sogar in der Liturgie sanktioniert worden ist: Hier wird die gute, aber durchaus nicht göttliche Maria, Mutter von Jesus, als “Allsegnende Königin” und “Unsere Herrin” betitelt, wir hingegen seien ihre Sklaven, die keinerlei Hoffnung auf Hilfe haben außer durch sie. (Wie wir sehen, ist Gott in diesem Fall gleichsam entbehrlich geworden.) Als nun Gott das Aufkeimen dieser Tendenz sah, wiederholte Er noch einmal durch Seinen Propheten Muhammad, dass die Menschen ihre Aufmerksamkeit eben auf den Allumfassenden Kosmischen Schöpfer-Gott konzentrieren und ihr Leben Ihm opfern sollen. Das Wort Islam übrigens wird übersetzt als Hingabe an Gott und das Wort Moslem (arabisch: Muslim) als “der sich Hingebende”. Die Essenz des Islam drückt sich in zwei Formeln aus: “La ilaha illallah” — “Es gibt keinen Gott außer Gott” und “Allahu akbar” — “Gott ist groß” (“groß” natürlich nicht in dem Sinne, dass Er so etwas wie ein nobler, Angst machender und geheimnisvoller Mensch sei und dass man Ihn achten und fürchten solle, sondern, dass das Göttliche Bewusstsein tatsächlich keine sichtbaren Grenzen im Universum hat und dass Gott tatsächlich der Allmächtige Schöpfer und Herrscher über das Schicksal der gesamten Schöpfung und über die Geschicke eines jeden von uns ist). Da sie nun am Beispiel vieler Christen sahen, wie sehr der Glaube entarten kann, gingen die Moslems sogar so weit, dass sie es verboten, Menschen und Tiere grafisch und bildhauerisch darzustellen, damit niemand dazu verleitet werde, diese anzubeten. (Dieses Verbot wurde erst in letzter Zeit ein wenig abgemildert.) Jemand mag sich fragen: Warum ist es so wichtig, seinen Blick vorwiegend auf Gott Vater zu richten und nicht, sagen wir, auf Jesus Christus oder einen anderen Avatar? Wie sich zeigt, hat dies, methodologisch gesehen, tatsächlich eine grundlegende Bedeutung für die spirituelle Vervollkommnung. Dies ist so, weil nur der strenge Monotheismus einen erwachsenen Schüler dazu prädisponiert, dass bei ihm das Bedürfnis wieder aufkommt, die multidimensionale Struktur der Schöpfung zu studieren und praktisch zu erlernen und dass seine Suche nach dem Schöpfer als Ziel und Lehrer in die Tiefe gerichtet ist, anstatt zu “verflachen” in groben Raumdimensionen, was für profan Denkende charakteristisch ist. * * * Bei aller Hochachtung für das theologische Konzept des Islam muss der Leser allerdings vor einer unkritischen Einstellung zu dem gewarnt werden, was einzelne Moslems oder deren Gruppen verkünden mögen. Allein schon die Tatsache, dass die islamische Welt in einigen Religionsfragen keineswegs einmütig ist, ist ein Beweis dafür, dass nur Gott alles weiß, dem Menschen hingegen Fehler eigen sind. Bemerkt sei auch, dass der Koran nur dafür bestimmt ist, beim Menschen eine Grundlage für den wahren Glauben aufzubauen und zu festigen. Dadurch wird es dem Gottsucher möglich, auf dem religiösen Pfad voranzuschreiten. Die Stufe eines fest erworbenen Glaubens und religiöser Disziplin nennt sich im Islam Scharia. Auf dieser Stufe verlangte der Koran — um die Masse potenzieller Anhänger nicht abzustoßen —, von ihnen nicht einmal den Verzicht auf die für diesen Teil der Erde traditionelle “tötungsgebundene” Ernährungsweise, die unvereinbar ist mit höheren Stufen des spirituellen Aufstiegs, so mit der Tariqat u.a. Selbstverständlich wäre es auch widersinnig, jene Verhaltensregeln, die Gott über Muhammad einer bestimmten Menschengruppe in einem bestimmten historischen Zeitraum und auch noch vor dem Hintergrund ständiger Kriegshandlungen gab, auf alle heute lebenden Menschen übertragen zu wollen. Wozu es heute aufzurufen Sinn und Zweck hat, ist keineswegs, die im Koran dargelegten Lebensregeln darüber, was man essen, wie man sich kleiden und wie man heiraten soll, penibel zu befolgen, sondern dazu, die Grundprinzipien für die Beziehung zu Gott zu verinnerlichen. Nachstehend haben wir einige der wichtigsten Zitate aus dem Koran und der Sunna angeführt. Bei ihrer Lektüre wollen wir nicht vergessen, dass das Wort Allah das arabische Äquivalent für Gott Vater, Ishvara, Tao, Uranfängliches Bewusstsein und andere Synonyme ist. * * * Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen! 1:1 Aller Preis gehört Allah, dem Herrn der Welten, 1:2 Dem Gnädigen, dem Barmherzigen, 1:3 Dem Meister des Gerichtstages! 1:4 Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe! 1:5 Führe uns auf den geraden Weg! 2:22. … Stellt Allah daher keine Götter zur Seite!… 2:107. Weißt du nicht, dass die Herrschaft der Himmel und der Erde Allah allein gehört? Und es ist kein Beschützer noch Helfer für euch als Allah. 2:115. Allahs ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Allahs Angesicht… 2:117. Der Schöpfer des Himmels und der Erde! Wenn Er ein Ding beschließt, so spricht Er nur zu ihm: “Sei!”, und es ist. 2:142. … Sprich: “Allahs ist der Osten und der Westen. Er leitet, wen Er will, auf den geraden Weg.” 2:147. Die Wahrheit ist es von deinem Herrn; sei darum nicht der Zweifler einer. 2:148. Und jeder hat ein Ziel, nach dem er strebt; wetteifert daher miteinander in guten Werken! 2:154. Und sagt nicht von denen, die für Allahs Sache erschlagen werden, sie seien tot; nein, sie sind lebendig; nur begreift ihr es nicht. 2:155. Wahrlich, Wir werden euch prüfen mit ein wenig Furcht und Hunger und Verlust an Gut und Leben und Früchten; doch gib frohe Botschaft den Geduldigen, 2:156. Die sagen, wenn ein Unglück sie trifft: “Wahrlich, Allahs sind wir und zu Ihm kehren wir heim.” 2:157. Sie sind es, auf die Segen und Gnade von Ihrem Herrn träufelt und die rechtgeleitet sind! 2:163. Und euer Gott ist ein Einiger Gott; es ist kein Gott außer Ihm, dem Gnädigen, dem Barmherzigen. 2:165. Und doch gibt es Leute, die sich andere Gegenstände der Anbetung setzen denn Allah und sie lieben wie die Liebe zu Allah… 2:216. … Es ist wohl möglich, dass euch etwas missfällt, was gut für euch ist; und es ist wohl möglich, dass euch etwas gefällt, was für euch übel ist. Allah weiß, ihr aber wisset nicht. 2:256. Es soll kein Zwang sein im Glauben! Gewiss, Wahrheit ist nunmehr deutlich unterscheidbar von Irrtum; wer also sich von dem Verführer nicht leiten lässt und an Allah glaubt, der hat sicherlich eine starke Handhabe ergriffen, Die kein Brechen kennt… 2:264. … Allah weist nicht dem ungläubigen Volk den Weg. 2:271. … Allah achtet wohl eures Tuns. 2:282. … Und fürchtet Allah; Allah wird euch Wissen geben, denn Allah weiß alle Dinge wohl. 3:2. Allah — es gibt keinen Gott außer Ihm! Dem Lebendigen, dem aus Sich Selbst Seienden und Allerhaltenden! 3:3. Er hat herabgesandt zu dir das Buch mit der Wahrheit, bestätigend das, was ihm vorausging; und vordem sandte Er herab die Thora und das Evangelium als eine Richtschnur für die Menschen… 3:5-6. Nichts ist verborgen vor Allah, weder auf Erden noch im Himmel. Er ist es, Der euch im Mutterleib bildet, wie Er will… 3:28. Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen!... Und wer das tut, hat nichts mit Allah —, es sei denn, dass ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet. Allah warnt euch vor Seiner Strafe, und zu Allah ist die Heimkehr. 3:54. … Allah ist der beste Planer. 3:60. Die Wahrheit ist es von deinem Herrn, so sei nicht der Zweifler einer. 3:73. … Sprich: “Gewiss, die (wahre) Führung, die Führung Allahs!…” 3:80. Noch dass er euch gebieten sollte, die Engel und die Propheten zu Herren anzunehmen… 3:110. … Und wenn das Volk der Schrift auch (diese Anweisung Allahs) annähme, wahrlich würde es ihnen besser frommen. Manche von ihnen nehmen (sie) an, doch die meisten ihrer sind ungehorsam. 3:113. Sie sind nicht (alle) gleich. Unter dem Volke der Schrift ist eine Gemeinde, die (zu ihrem Vertrag) steht… 3:150. … Allah ist euer Beschützer! Und Er ist der beste Helfer. 3:157. Und wenn ihr für Allahs Sache erschlagen werdet oder sterbet, wahrlich, Verzeihung von Allah und Barmherzigkeit ist besser, als was sie zusammenscharen! 3:169. Halte jene, die für Allahs Sache erschlagen wurden, ja nicht für tot — sondern lebendig bei ihrem Herrn; ihnen werden Gaben zuteil! 3:176. Und lass jene dich nicht betrüben, die rasch dem Unglauben verfallen; fürwahr, sie können Allah auf keine Weise Schaden tun… 4:36. Verehrt Allah! Und setzet Ihm nichts zur Seite! Und (erweiset) Güte den Eltern, den Verwandten, den Waisen und den Bedürftigen, dem Nachbarn, der ein Anverwandter, und dem Nachbarn, der ein Fremder ist, dem Gefährten an eurer Seite und dem Wanderer und denen die eure Rechte besitzt. Wahrlich, Allah liebt nicht die Stolzen, die Prahler, 4:37. Die da geizig sind und die Menschen zum Geiz verleiten, und verhehlen, was Allah ihnen von Seiner Huld gewährt hat… 4:78. … Und wenn ihnen Gutes begegnet, sagen sie: “Das ist von Allahs!“, und wenn ihnen Schlimmes begegnet, sagen sie: “Das ist von dir!” Sprich: “Alles ist von Allah!” Was ist diesem Volk widerfahren, dass sie so weit davon sind, etwas zu begreifen? 4:79. Was dich Gutes trifft, kommt von Allah, und was dich Schlimmes trifft, kommt von dir selbst… 4:111. … Wer eine Sünde begeht, der begeht sie nur gegen seine eigene Seele. Und Allah ist allwissend, allweise. 4:175. Die nun an Allah glauben und an Ihm festhalten, sie wird Er in Seine Barmherzigkeit und Gnade führen und sie den geraden Weg zu Ihm leiten. 5:15. O Volk der Schrift, nunmehr ist Unser Gesandter zu euch gekommen, der euch vieles enthüllt, was ihr von der Schrift verborgen hieltet, und vieles übergeht… 5:17. Ungläubig sind wahrlich, die da sagen: “Sicherlich ist Allah kein anderer denn der Messias*, Sohn der Maria”… 5:59. Sprich: “O Volk der Schrift, ihr tadelt uns nur deswegen, weil wir glauben an Allah und an das, was zu uns herabgesandt ward und was schon vorher herabgesandt wurde, oder weil die meisten von euch Empörer sind.” 5:67. … Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungläubigen den Weg. 5:72. Fürwahr, ungläubig sind, die da sagen: “Allah ist kein anderer denn der Messias, Sohn der Maria”, während der Messias doch (selbst) gesagt hat: “O ihr Kinder Israels, betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn.” 5:73. Fürwahr, ungläubig sind, die da sagen: “Allah ist der Dritte von Dreien”; es gibt keinen Gott als den Einigen Gott… 5:116. Und wenn Allah sprechen wird: “O Jesus, Sohn der Maria, hast Du zu den Menschen gesprochen: “Nehmet mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah”?”, wird er antworten: “Heilig bist Du! Nie konnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte?... 5:117. Nichts anderes sprach ich zu ihnen, als was Du mich geheißen hast: “Betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn!”… 6:17. Wenn Allah dich mit Unglück trifft, so ist keiner, es hinwegzunehmen, als Er… 6:32. Das Leben in dieser Welt ist nur ein Spiel und ein Zeitvertreib. Und besser ist wahrlich die Wohnstätte des Jenseits für jene, die rechtschaffen sind. Wollt ihr denn nicht begreifen? 6:51. … sie keinen Freund noch Fürsprech haben werden außer Ihm…! 6:106. Folge dem, was dir offenbart wurde von deinem Herrn — es gibt keinen Gott außer Ihm —, und wende dich ab von den Götzendienern! 7:7. … Wir waren niemals abwesend. 7:27. … Wir haben die Teufel zu Freunden derer gemacht, die nicht glauben. 7:42. Die aber, die glauben und gute Werke tun — Wir belasten keine Seele über ihr Vermögen —, sie sind die Bewohner des Himmels… 7:180. Allahs sind die schönsten Namen*; so rufet Ihn an mit ihnen. Und lasset jene sein, die Seine Namen verketzern, Ihnen soll Lohn werden nach ihrem Tun. 9:51. Sprich: “Nichts kann uns treffen als das, was Allah uns bestimmt hat! Er ist unser Beschützer. Und auf Allah sollten die Gläubigen vertrauen.” 9:116. Allah ist es, Dem das Königreich des Himmels und der Erde gehört. Er gibt Leben und sendet Tod. Und ihr habt keinen Freund noch Helfer außer Allah! 10:13. Wenn den Menschen Unheil trifft, ruft er Uns an, ob er nun auf der Seite liege oder sitze oder stehe; haben Wir aber sein Unheil von ihm fortgenommen, dann geht er seines Weges, als hätte er Uns nie angerufen um (Befreiung vom) Unheil, das ihn getroffen… 10:44. Wahrlich, Allah fügt den Menschen kein Unrecht zu, die Menschen aber begehen Unrecht an ihren eigenen Seelen. 10:107. Und wenn dich Allah mit einem Übel trifft, so gibt es keinen, der es hinwegnehmen kann, als Ihn allein; und wenn Er dir Gutes gönnt, so gibt es keinen, der Seine Gnade zu hindern vermöchte… 11:15. Die das irdische Leben begehren und seine Pracht, wollen sie Wir voll belohnen für ihre Werke hienieden, und sie sollen darin kein Unrecht leiden. 11:16. Diese sind es, die im Jenseits nichts erhalten sollen als die Hölle, und das, was sie hienieden gewirkt, wird nichtig sein, und eitel all das, was sie zu tun pflegten. 13:36. Und die, denen Wir die Schrift (Koran) gegeben, freuen sich über das, was zu dir hinabgesandt ward… Sprich: “Mir ward nur geboten, Allah zu dienen, und nicht, Ihm Götter zur Seite zu stellen. Zu Ihm rufe ich und zu Ihm ist meine Heimkehr!” 16:119. Alsdann wird dein Herr zu denen, die in Unwissenheit Böses tun und danach bereuen und sich bessern — wahrlich, dein Herr wird hernach allverzeihend, barmherzig sein! 17:23. Dein Herr hat geboten: “Verehret keinen denn Ihn, und (erweiset) Güte den Eltern. Wenn eines von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, sage nie “Pfui!” zu ihnen, und stoße sie nicht zurück, sondern sprich zu ihnen ein ehrerbietiges Wort. 17:24. Und neige gütig gegen sie den Fittich der Demut und sprich: “Mein Herr, erbarme Dich ihrer, so wie sie mich als Kleines betreuten!” 17:26. Gib dem Verwandten, was ihm gebührt, und ebenso dem Armen und dem Wanderer, aber vergeude nicht in Verschwendung, — 17:27. Die Verschwender sind Brüder der Teufel… 17:29. Und lass deine Hand nicht an deinen Nacken* gefesselt sein aber strecke sie auch nicht zu weit geöffnet aus*, damit du nicht getadelt (und) zerschlagen niedersitzen musst! 17:30. Wahrlich, dein Herr erweitert und beschränkt die Mittel zum Unterhalt, wem Er will, denn Er kennt und sieht Seine Diener wohl. 17:37. Und wandle nicht hochmütig auf Erden!… 18:110. Sprich: “Ich bin nur ein Mensch wie ihr, doch mir ist es offenbart worden, dass euer Gott ein Einiger Gott ist. Möge denn der, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und keinen andern einbeziehen in den Dienst an seinem Herrn!” 20:8. Allah — es ist kein Gott außer Ihm. Sein sind die schönsten Namen! 20:46. Er sprach: “Fürchtet euch nicht; denn Ich bin mit euch beiden. Ich höre und Ich sehe!“… 21:35. Jedes Lebewesen soll den Tod kosten; und Wir stellen euch auf die Probe mit Bösem und Gutem als eine Prüfung; und zu Uns sollt ihr zurückgebracht werden! 22:75. Allah erwählt aus den Engeln Gesandte und aus den Menschen… 28:50. … Wer ist irrender als der, der seinen bösen Gelüsten folgt ohne Führung von Allah? Wahrlich, Allah leitet das ungerechte Volk nicht 28:59. Und dein Herr würde nie die Städte zerstören, Er hätte denn zuvor in derer Mutterstadt einen Gesandten erweckt, ihnen Unsere Zeichen vorzutragen; noch zerstören Wir Städte, ohne dass ihre Bewohner voll Ungerechtigkeit sind. 31:21. Und wenn zu ihnen gesprochen wird: “Folget dem, was Allah herniedergesandt hat”, dann sagen sie: “Nein, wir wollen dem folgen, wobei wir unsere Väter vorfanden!” … 31:22. Wer aber sein Antlitz auf Allah richtet und Gutes tut, der hat fürwahr die festeste Handhabe ergriffen!… 31:23. Jener, der ungläubig ist, lass seinen Unglauben dich nicht bekümmern! Zu Uns wird ihre Heimkehr sein, dann werden Wir ihnen verkünden, was sie getan… 32:11. Sprich: “Der Engel des Todes, der über euch eingesetzt ward, wird eure Seelen hinnehmen; zu eurem Herrn dann werdet ihr zurückgebracht.” 32:12. Könntest du nur sehen, wie die Schuldigen ihre Köpfe hängen lassen werden vor ihrem Herrn: “Unser Herr, nun haben wir gesehen und gehört! So sende uns zurück, dass wir Gutes tun; denn nun sind wir gewiss!” 32:20. Jene aber, die ungehorsam sind — ihre Wohnstatt wird die Hölle sein. Sooft sie daraus entfliehen möchten, werden sie wieder dahin zurückgetrieben werden, und es wird zu ihnen gesprochen werden: “Kostet nun die Strafe der Hölle, die ihr zu leugnen pflegtet!” 32:21. Wahrlich, Wir werden sie von der näheren Strafe (hienieden) kosten lassen vor der größeren Strafe, ob sie sich vielleicht doch noch bekehren. 33:5. … das ist euch keine Sünde, sondern nur das, was eure Herzen vorsätzlich tun… 33:16. Sprich: “Die Flucht wird euch nimmermehr nützen, wenn ihr dem Tod entflieht!…”. 33:41-42. O die ihr glaubt! gedenket Allahs in häufigem Gedenken; und lobpreiset Ihn morgens und abends. 35:41. Allah allein hält die Himmel und die Erde, dass sie nicht wanken… 37:182. Und aller Preis gehört Allah, dem Herrn der Welten. 39:42. Allah nimmt die Seelen (der Menschen) hin zur Zeit ihres Absterbens und (auch) derer, die nicht gestorben sind, während ihres Schlafs. 39:55. Und folget dem Besten, das zu euch von eurem Herrn herabgesandt ward!… 39:66. … diene denn Allah und sei der Dankbaren einer. 40:60. Euer Herr spricht: “Betet zu Mir; Ich will euer Gebet erhören!…”. 41:6. Sprich: “Ich bin nur ein Mensch wie ihr. Mir ward offenbart, dass euer Gott ein Einiger Gott ist; so seiet aufrichtig gegen Ihn und bittet Ihn um Verzeihung!…”. 41:8. Die aber glauben und gute Werke tun, die werden einen nimmer endenden Lohn erhalten. 41:46. Wer das Rechte tut, es ist für seine eigene Seele; und wer Böses tut, es ist wider sie… 41:51. Wenn Wir dem Menschen Gnade erweisen, dann kehrt er sich ab und geht seitwärts; doch wenn ihn Übel berührt, siehe, dann beginnt er lange, lange Gebete zu sprechen. 42:10. … Das ist Allah, mein Herr; auf Ihn vertraue ich, und zu Ihm wende ich mich! 42:13. … Allah wählt dazu aus, wen Er will, und leitet dazu den, wer sich bekehrt. 42:30. Was euch an Unglück treffen mag, es erfolgt ob dessen, was eure Hände gewirkt haben. Und Er vergibt vieles. 42:48. … Wenn Wir dem Menschen Unsere Barmherzigkeit zu kosten geben, so freut er sich über sie. Doch wenn sie ein Unheil trifft um dessentwillen, was ihre Hände vorausgesandt, siehe, dann ist der Mensch undankbar! 42:49. Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde. Er schafft, was Ihm beliebt. Er beschert Mädchen, wem Er will, und Er beschert Knaben, wem Er will. 42:50. Oder Er gibt beides, Knaben und Mädchen; und Er macht unfruchtbar, wen Er will; Er ist allwissend (und) bestimmt das Maß… 46:3. Wir haben die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, nicht anders erschaffen als in Weisheit und auf eine bestimmte Zeit… 59:20. Nicht gleich sind die Bewohner der Hölle und die Bewohner des Gartens. Es sind die Bewohner des Gartens, die erfolgreich sind. 59:23. Er ist Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Eigner des Friedens, der Gewährer von Sicherheit, der Beschützer, der Allmächtige, der Verbesserer, der Majestätische. Hoch erhaben ist Allah…! 59:24. Er ist Allah, der Schöpfer, der Bildner, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen! Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, preist Ihn, und Er ist der Allmächtige, der Allweise. 84:6. O Mensch, du mühst dich hart um deinen Herrn, so sollst du Ihm begegnen! 87:1. Preise den Namen deines Herrn, des Höchsten…! * * * Und nun nehmen wir Kenntnis von einigen Hadithen — Äußerungen des Propheten Muhammad und Gottes durch ihn, die in den Büchern der Heiligen Überlieferung des Islam, der Sunna, niedergeschrieben sind: Man kann seinen Kindern nichts Besseres geben als eine gute Erziehung. Sprich immer die Wahrheit, auch wenn sie dir unbequem ist! Was ihr wisst, sollt ihr mit anderen teilen und sie lehren! Wer mit niemandem Mitleid hat, wird kein Mitleid erfahren. Ihr sollt den Menschen nicht zur Last fallen! Setzt euch nicht zwischen zwei Sitzende, ohne sie vorher nach der Erlaubnis gefragt zu haben. Seid sparsam und bringt euch nicht selbst in Armut! Tun nichts, was danach euer Gewissen quälen wird! Reichtum liegt nicht in der Menge an Ware, sondern in einer breiten Seele. Erkenntnis ist ein Schatz; der Schlüssel zu ihm ist Wissbegierde. Geht hinweg von einem Narr! Vermeidet berauschende Getränke! Ruhe ist ein Gewinn, Verwirrung ein Verlust. Habt keine Eile mit Entscheidungen seht die Folgen voraus! Urteilt über niemanden auf der Grundlage von Vermutungen oder wenn ihr Zweifel habt. Ermahnt jeden, nicht Böses zu tun! Wenn ihr einen Schuldigen bestrafen musst, schlagt ihn niemals ins Gesicht! Wer spät aufsteht, schließt sich selbst die Tür zum Wohlstand. Bestechung ist immer eine Sünde und eine widerwärtige Einkommensquelle! Wer in Hitze geraten ist, möge sofort schweigen. Ein ungastlicher Mensch ist ein minderwertiger Mensch! Belohnt jene, die euch Gutes erwiesen haben! Es ist tugendhaft, jenem zu verzeihen, der dich beleidigt hat; jenem zu geben, der dir seine Gabe nicht gegönnt hat; jenem die Friedenshand zu reichen, der mit dir streitet! O Mensch! Wenn du mit Kleinem nicht zufrieden bist, wird auch Größeres dir nicht gerecht! Gute Werke tue ohne Aufsehen. Ihr sollt weder euch selbst noch anderen den Tod wünschen. Wer Menschen nicht dankt, wird auch Allah nicht danken. Alles von Allah Erschaffene ist schön, allein verstehen es die Menschen nicht immer! Allah hat die Krankheiten erschaffen, aber auch Medikamente gegen sie hat Er erschaffen. Allah ist großzügig und liebt großzügige Menschen. Für alles gibt es einen Weg. Der Weg ins Paradies wird geöffnet durch Erkenntnis. Seid nicht träge, sogar im fernen China nach Wissen zu suchen, denn der Erwerb von Wissen ist die Hauptpflicht eines Moslems! Bettelei ist eine unanständige Beschäftigung! Beginnt eure Mahlzeiten Allahs gedenkend, und seid nicht wählerisch bei der Speise! Das Tor zum Wohlstand steht hinter Schloss und Riegel. Der Schlüssel heißt: Arbeit. Zu wahrsagen und an die Worte von Wahrsagern, Prophezeihern und Zauberern zu glauben ist abscheulich. Für einen schlechten Menschen sind folgende Merkmale charakteristisch: Er lügt im Gespräch, hält sich nicht an seine Versprechen und, wenn er sich straflos wähnt, tut er gemeine Dinge. Bezahle den Arbeiter für seine Müh, ehe sein Schweiß getrocknet ist! Wer milde gesonnen ist, sich gut benimmt und anderen nicht schadet, den werden die Feuer der Hölle nicht berühren! Eine Stunde, die damit verbracht wird, nützliches Wissen zu erwerben, ist Allah gefälliger als eine ganze Nacht im Gebet. Zu jeder Zeit versucht rein zu sein!… Eigens für Männer: Seid gut zu Frauen!… Der Edelmütige ist gut zu Frauen, der Niederträchtige aber ist gemein zu ihnen. Achtet die Frauen!… Wenn du zu gleicher Zeit von deinem Vater und deiner Mutter gerufen wirst, gehe zuerst zu deiner Mutter!
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